
Symposium FEMINIST FUTURES
Symposium FEMINIST FUTURES
– SelbstKONSTRUKTion von Körper & Identität
Als „Alchemist*innen” berufen sich Afrofuturist*innen auf die Vergangenheit, um sich eine Zukunft vorzustellen, die uns nicht nur als Teilnehmende sondern auch als Gestaltende von Welten einschließt, die neue Möglichkeiten der Existenz sowie neue künstlerische Ausdrucksformen umfassen. […] Der Afrofuturismus verschiebt die große Erzählung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eine von Instabilität und Unsicherheit. […] Das kann sich mit einem schwarzen feministischen Prozess decken […] der jene Erzählungen und Mythen infrage stellt und unterbricht, die von der Eindeutigkeit von Zeitabläufen oder […] Identitätspolitiken abhängen.“ – Cherie Ann Turpin, 2021
Am diesjährigen Symposium nehmen internationale und lokale Gäst*innen teil, die über ihre Erfahrungen und Reflexionen zur Stärkung der Rolle der Frau* in Kunst, Kultur und Politik sprechen werden. Ausgehend vom Thema „Feminist Futures“ werden wir im Jahr 2022, in dem uns Pandemie, Krieg und Sexismus noch immer einschränken, auf der Suche nach Impulsen einer radikal utopischen Bühne einen feministischen Dialog zwischen Theater, Kunst und Politik führen.
Wie die Darstellende Kunst die Ohnmacht unseres dystopischen Jetzt durchbrechen und Einblicke in eine Zukunft für alle geben kann, wollen wir zusammen mit engagierten und künstlerischen Frauen* auf dem Podium und im Publikum diskutieren. Der Schwerpunkt der Diskussion liegt auf dem Austausch von Erfahrungen mit der Bühne als performativem/ Raum einer antirassistischen, queer- und öko-/feministischen Utopie. Wir wollen wissen, welche Momente der künstlerischen und politischen Praxis den Sprecher*innen einen Blick auf bis dahin unbekannte Seins- und Erlebnisweisen eröffnet haben. Wir wollen neue Methoden kennenlernen, die die Strukturen der alten Bühne erschüttern und den Prozess des bisherigen Theatermachens grundlegend infrage stellen. Und wir wollen in Erfahrung bringen, an welchen Punkten Veränderungen, die auf der Bühne beginnen, in die Gesellschaft hineinwirken und so den Anfang einer größeren Veränderung markieren. Denn eine inklusive Zukunft geht nur gemeinsam!
Ein anderer wichtiger Teil des diesjährigen Themas ist daher die gemeinsame Gestaltung von Zukunft als Moment, in dem wir etwas Neues erschaffen. Deswegen werden die Gäst*innen auf dem Podium auch darüber sprechen, in welchen Momenten für sie persönlich Zukunft erfahrbar wird, was das mit feministischer Kollektivität zu tun hat und welche Rolle Kunst und Politik dabei spielen.
In diesem Sinn ist das 6. Symposium der bisherige Höhepunkt unserer Festivaldebatte: Zwar suchen wir wie schon in den letzten Jahren auch weiterhin nach Wegen, das patriarchale, eurozentrische Narrativ des Theatermachens zu verändern, indem wir auf eine Vielzahl feministischer Stimmen eingehen und auf kollektive Weise solidarische Verbindungen herstellen. Aber auf dem IFTF 2022 wird auch zum ersten Mal ganz direkt deutlich, dass und wie sich unsere feministische Energie in Produktionen entlädt, die aller jetzigen Widrigkeiten zum Trotz in Richtung einer solidarischen und nachhaltigen Zukunft im Plural zeigen und Geschlecht infrage stellen.
Wir fragen:
- Um welche Körper geht es, wenn wir Körper feministisch verstehen, und wie bewegen sie sich durch den Raum?
- Wie kann der Dialog zwischen Technologie und Geschlecht neue Sprachen in den Darstellenden Künsten schaffen?
- Wie schaffen Künstler*innen eine nachhaltige und vielfältige feministische Zukunft?
Moderation: Aisha Camara
Sprache: Englisch
Sprecher*innen: … sind Künstler*innen des Festivals und Expert*innen zu feministischen, dekolonialen, Migrations- und Menschenrechtsthemen und alle anderen, die finden, dass ihre Stimmen in diesem Rahmen gehört werden sollten.
Verbündete und Interessierte sind herzlich eingeladen, zuzuhören, mitzudenken und nachzufragen.
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