„Pandora’s Box“ ist der feministische Container des Festivals, in dem Filme und Videoinstallationen von internationalen Künstler*innen gezeigt werden. Entstanden als Ort der Dokumentation und Konfrontation mit der künstlerischen Realität während der Corona-Lockdowns, geht „Pandora‘s Box“ nun zum Thema „SAFER SPACES – The Feminist Culture of Peace“ (SICHERere RÄUME – Feminististische Friedenskultur) ins fünfte Jahr. Bist Du bereit, ihren Inhalt zu erkunden? Dann steige die Stufen zu ihrer Blechwand hinauf, folge dem Luftzug, der den Eingang bewegt, und betrete einen Raum zwischen Fiktion und Realität. Nach einem ersten Erkunden der verschiedenen Friedens- und Konfliktdialoge sowie weiteren Auseinandersetzungen im Raum kannst Du auf gemütlichen Sitzgelegenheiten Platz nehmen und so lange bleiben, schauen, fragen und staunen wie dich die Gaben aus „Pandora‘s Box“ in ihrem Bann halten.
Kuratiert von Edith van den Elzen
Anja Plonka – Breathing Gaia (Atmende Gaia)
Apollonia Duijster – Vieze Vingers (Schmutzige Finger)
Barbara Santos – ASH WEDNESDAY (Aschermittwoch)
Cecília Amado – All the Girls from Bahia (Alle Mädchen aus Bahia)
Daria (Daša) Vorobeva – Prima
Deborah Manavi – Standing Here With You (An deiner Seite stehen)
Edith Buttingsrud Pedersen – In Venus (Auf der Venus)
Edith van den Elzen & Julia Panzer – Medusa
Maria Kobzeva – CTRL_R
Mareike Heeneman – Über den Schatten Springen
Mary Moynihan – No More War; Courageous Wome
Matilde Amigo Fernández – Believe II
Nasheeka Nedsreal & Yatri Niehaus – Memories of Reincarnated Imaginings (Erinnerung an wiedergeborene Imaginationen)
Pleun Gremmen – Fishtank
Silvana Sarti – Ondas Longuinquas (Langatmige Wellen)
Profikollektion – Hexen (er)finden
Anja Plonka M.A. erforscht in transdisziplinären Arbeiten die Felder Performance, Choreografie und Film. Ihre Arbeiten sind Suchbewegungen: Somatische Praxen eröffnen ihr das Feld der performativen Forschung und bewegen den Körper als Archiv traumatischer Einspeicherungen.
Atem und somatische Praxis werden als Mittel eingesetzt, um die Physiologie Gaias mit dem Körper der Performerin zu verbinden. Durch Resonanz treten sie in eine Co-Regulation ein. Durch das Zittern der Körperzellen versuchen sich die Einschreibungen von Trauma zu transformieren. Im Atem, als solidarische Verbindung zwischen Gaia und dem Körper der Performerin, wollen sich patriarchale Strukturen und Schmerz transformieren. Dieses Beziehungsgeflecht ruft nach einer fürsorglichen und sensiblen Zukunft, in der wir im Wissen um unsere Verbundenheit durch den Atem handeln. Wie können wir wieder durch unsere Vulva sprechen?
2023
Länge: 8 min
CC English
Apollonia Duijster (1995) ist eine Filmemacherin, die sich mit den intimen und oft unausgesprochenen Aspekten menschlicher Erfahrung befasst. Sie dreht Filme, in denen Frauen offen über Masturbation sprechen und Männer offen ihre Gefühle und Tränen erkunden. Ihre Kameraführung verwendet einen engen Bildausschnitt, um ihre Gesprächspartner*innen „einzufangen“ und so sicherzustellen, dass sie sich auf ihre bohrenden Fragen einlassen.
Apollonia Duijster
In Vieze Vingers (Schmutzige Finger) kritisiert die Filmemacherin Apollonia Duijster das Tabu der Selbstbefriedigung bei Mädchen. Im Film lässt sie Freundinnen über das Thema sprechen, um herauszufinden, wie weit man dabei gehen kann. Sie fragt auch: Ist Selbstbefriedigung seltsam oder schmutzig oder machen es alle? In nur 15 Minuten wird ein großes Problem mit einer Prise Humor behandelt.
2016
Länge: 16 min
Sprache: Niederländisch mit englischen Untertiteln
Bárbara Santos, Dramatikerin, Regisseurin, Schauspielerin, Autorin, Drehbuchautorin, Filmemacherin und feministisch-antirassistische Aktivistin ist künstlerische Leiterin des KURINGA-Theaters in Berlin und Gründerin des „Magdalena International -Teatro de las Oprimidas-“ Netzwerks in Lateinamerika, Afrika und Europa. Sie hat innovative ästhetische Ansätze entwickelt, die sich mit den Überschneidungen von Gender, Race und Class auseinandersetzen und dazu drei Bücher geschrieben.
In einer Favela von Rio de Janeiro neigt sich der letzte Tag des Karnevals dem Ende zu. Die über dreißigjährige Präsenz des Militärs ist ein ständiger Begleiter im Alltag, immer wieder sind Schüsse zu hören. Demétria wartet darauf, dass ihre einzige Tochter Cora von der Schule nach Hause kommt. Währenddessen findet in ihrem Viertel eine brutale Razzia statt. Als die Nacht hereinbricht und Demétria sich an die schwindende Hoffnung klammert, ihre Tochter doch noch zu finden, erhält sie nacheinander Besuch von drei Personen: einem Polizisten, dem örtlichen Pfarrer und dem Gouverneur des Bundesstaates. Jeder spielt eine andere Rolle in dem scheinbar endlosen Krieg zwischen Mensch und Militär.
2023
Länge: 30 min
Sprache: brasilianisches Portugiesisch mit englischen Untertiteln
Nana und Shayres sind indigene Paraxó-Mädchen aus Santa Cruz de Cabrália im Süden Bahias (Brasilien). Sie sind gerade 15 Jahre alt geworden. Nana kämpft für die Bewahrung der Traditionen ihres Dorfes Reserva da Jaqueira und möchte indigene Journalistin werden. Shayres, die in dem städtischen Dorf Coroa Vermelha lebt, hat die Werte der indigenen Lehre von ihrer Großmutter gelernt und erzählt uns ihre Version der „Entdeckung“ Brasiliens.
Entstehungsjahr: 2022, Brasilien
Länge: 24 min
Sprache: brasilianisches Portugiesisch mit englischen Untertiteln
Daša (geboren 1999 in Moskau) ist Regisseurin, Autorin und Cutterin. Ihr Kurzfilmdebüt gab sie 2022 mit dem Film Prima, in dem die Ballettlegende Mikhail Lavrovsky die Hauptrolle spielt. Sie lebt in Wien (Österreich) und kuratiert ein Filmfestival, auf dem Kurzfilme von FrauenLesbenInterNon-Binary-Trans-Agender (FLINTA*)-Filmemacher*innen präsentiert werden. Im Jahr 2024 nahm sie an einem Filmcampus des Diametrale Festivals in Innsbruck teil.
https://www.instagram.com/dariasparrow01/
Der Kurzfilm Prima ist ein Spielfilmdebüt aus dem Jahr 2022 und erzählt die Geschichte einer Balletttänzerin (Marina), die nach einem Autounfall versucht, wieder auf die Bühne zurückzukehren. Sie will sich vor dem künstlerischen Leiter (Igor) eines Theaters beweisen, in dem ihre beste Freundin (Sasha) die Hauptrolle bekommen hat. Igor ist von Marinas Bemühungen nicht beeindruckt, und Sasha schmiedet einen geheimen Plan, um ihr zu helfen.
Entstehungsjahr: 2022
Länge: 15 min
Sprache: Russisch mit englischen Untertiteln
Deborah Manavi ist freischaffende Tänzerin und Choreographin. Sie ist außerdem Tanzlehrerin und Tanztherapeutin (in Ausbildung). Ihre künstlerische Praxis ist geprägt von einem Verständnis von Tanz als transformative Kraft für sozialen Wandel. Ihre Kunst ist ein Weg, die Welt zu verstehen und verständlich zu machen. Seit 2023 beschäftigt sie sich intensiv mit Themen wie Migration, Transkulturalität, Heimat, kollektives Trauma und Tanz als Form des Widerstands.
www.deborah-manavi.com
Instagram: @debby.manavi
Der Tanzfilm Standing here with you (An deiner Seite) wurde im Juni 2023 als Akt der Solidarität mit den Frauen im Iran gedreht und entstand im Rahmen der globalen Kampagne #OurStoryIsOne der Internationalen Baháʼí-Gemeinde, die an die Ermordung von zehn Baháʼí-Frauen vor 40 Jahren in Shiraz und die anhaltende Unterdrückung aller Frauen im Iran erinnert. 22 Frauen kamen in Kassel zusammen, um einen individuellen und kollektiven Ausdruck als Antwort auf die Proteste seit September 2022 und die jahrzehntelange Unterdrückung von Frauen im Iran zu finden. Um sichtbar zu werden für die, die nicht gesehen werden dürfen, um zu tanzen für die, die nicht tanzen dürfen, um sich miteinander zu verbinden, damit wir nicht allein sind mit dem Gefühl der Hilflosigkeit. Für Frau, Leben, Freiheit! Und für die Hoffnung.
Entstehungsjahr. 2023
Länge: 7 min
Sprache: Keine sprache Englisch
Konzept, Choreographie, Regie, Bearbeitung, Sounddesign: Deborah Manavi
Tanz und Mitarbeit: Lily Bromley, Simone Reimer, Lena Kühnel, Patricia Kriese, Josefine Strehle, Mira Klepfer, Josefine Malakçi, Katja Mand, Angelika Schmitt-Rößer, Justyna Staszczak, Massumeh Rasch, Mareike Steffens, Klara Koraus, Paula Schulze, Kerstin Rohwer, Anette Hänning, Nazanin Esmaeilisedeh, Kristina Langholf und andere
Edith ist eine in Berlin lebende Choreografin und Tänzerin. Sie ist Mitbegründerin des Kollektivs Company HAA. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören Elefanten in Blutadern, 8+ beim Schäxpir Festival 2023 in Linz, Woyzeck für das Radu Stanca National Theatre, für das sie bei der Uniter Gala 2024 als beste Regisseurin nominiert wurde, und Passion für die Contemporary Ballet Company Cisne Negro in Sao Paolo, das im Mai 2024 im Sesc Consolasao uraufgeführt wurde. Ihre ersten Tanzfilme waren In Venus (2022) und Os, Ingen (2021), die beide für den besten Experimentalfilm nominiert und auf Filmfestivals in aller Welt gezeigt wurden. Edith wurde in Anerkennung ihrer Arbeit als Tanzkünstlerin mit dem Ehrenstipendium des Peter, Ingrid og Ralph Hernöe`s Fond ausgezeichnet.
Instagram : edith.b.p
In Venus (Auf der Venus) ist ein kurzer Tanzfilm, der in einem milchig-sonnigen Universum spielt. Vier Frauen in Brautkleidern und Pastellfarben bewegen sich über einen Sportplatz, das Cover einer Zeitschrift, einen Waschsalon und irgendwo mit ihren Gliedmaßen in den Wolken über der Stadt. Der Ausdruck der Musik und der Bewegung steht im Gegensatz zur pastellfarbenen Ästhetik und widersetzt sich auf subtile Weise den Sehgewohnheiten. Das Stück basiert auf dem Bedürfnis von vier Figuren, ihre eigene Identität als Frauen und ihre Beziehung zu Lust und Scham zu hinterfragen. Es reflektiert die Momente des Erwachsenwerdens, in denen wir etwas von unserer Unschuld und Beweglichkeit verlieren. Wir erkennen Scham. Eine Veränderung im Blick des Anderen. Unsere Sexualität, unser Bedürfnis zu objektifizieren oder objektifiziert zu werden. Unser Bedürfnis, gut, respektvoll, anständig und begehrenswert zu sein, und unser Bedürfnis, alles andere als das zu sein. Während des gesamten Films werden wir als Zuschauer*innen mit der Scham und dem Stigma des weiblichen Körpers konfrontiert. Gleichzeitig werden wir in einen Zustand der Einfachheit und spielerischen Reinheit körperlicher Präsenz versetzt.
Entstehungsjahr: 2022
Länge: 28 min
Sprache: Keine sprache
Regie: Edith Buingsrud Pedersen
Tanz: Anela Luzi, Sarah Plattner, Julia Stiegler, Edith Buttingsrud Pedersen
Musik/Komposition: Turi Agostino
D.O.P: Lea Bethke
Bearbeitung: Lea Bethke & Edith Buttingsrud Pedersen
Best Boy: Gyan Ros Zimmermann
Edith van den Elzen ist eine Videokünstlerin, die von Nahaufnahmen kleiner Details bis hin zu weiten Landschaften Inspiration und Material in der Natur findet. Sie arbeitet oft in Kollektiven mit Musiker*innen, Performer*innen und anderen bildenden Künstler*innen zusammen. Improvisation spielt eine wichtige Rolle, indem sie Objekte im Raum verwendet oder Projektionen einsetzt, um einen dreidimensionalen Effekt zu erzielen. Sie dokumentiert darüber hinaus kreative Theaterprozesse oder Workshops mit einem ruhigen und beobachtenden Blick, wobei sie Musik und Soundscapes verwendet, die im jeweiligen Augenblick eingefangen wurden, und die Geschichte eher durch Bilder als durch textliche Erklärungen erfasst. Edith studierte Film- und Videokunst an der Kunstakademie, wo sie auch mit Malerei, Fotografie und konzeptioneller Kunst experimentierte. In jüngster Zeit verknüpft sie Performance stärker mit dem kreativen Prozess.
Julia Panzer ist eine vielseitige Cellistin, die stets auf der Suche nach neuen Ausdrucks- und Klangmöglichkeiten für ihr Instrument ist. Während ihres Studiums in Leipzig vertiefte sie ihre Leidenschaft für genreübergreifendes Musizieren mit der Gründung des neoklassischen „mondëna quartet“, in welchem sie mit spannenden Künstler*innen wie Sven Helbig, Felix Meyer, Felix Rösch etc. zusammenarbeitete. Im Dezember 2022 erschien das erste Quartettalbum „Circles“, welches viermal für den Opus Klassik nominiert wurde. Auch die klassische Orchestermusik spielt eine große Rolle in Julias Leben: So spielte sie bereits im MDR- und im hr-Sinfonieorchester sowie am Staatstheater Darmstadt und ist engagiertes Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie. Mit ihrer Loop-Station und ihrem Soloprojekt „Repetition“ schafft sie transzendente meditative Momente und wandelt subtil zwischen Ambient, Minimal Music, Folk und Klassik.
Eine Musikerin und eine bildende Künstlerin finden ihren eigenen Zugang zur Natur. Die Cellistin Julia arbeitet mit einer Loopstation, um Wiederholungen und neue Ausdrucksmöglichkeiten für ihr klassisches Instrument zu finden. Die Videokünstlerin Edith verwendet eine Sammlung von Bildern, die sie in den letzten Jahren meist in der Natur aufgenommen hat, um eine Geschichte durch Farbe und Stille zu erzählen. Beide erweitern die gegensätzlichen Medien um eine höhere performative Ebene und sprechen dabei mehr Sinne an als nur das Hören und Sehen.
Keine sprache
Maria ist eine Choreografin, Tanzkünstlerin und Lehrerin aus St. Petersburg. Sie begann ihre Reise im Ballett, machte ihren Abschluss an der VBA und trat früh in ihrer Karriere der SPBT Ballet Company bei. Angetrieben von ihrer Neugierde für verschiedene Bewegungsstile erweiterte Maria ihr Fachwissen durch ein Studium des zeitgenössischen Tanzes, das sie mit einem BA an der HfMDK abschloss. Derzeit erkundet sie verschiedene künstlerische Medien und arbeitet an Projekten für Theater und Film.
CTRL_R ist ein interdisziplinärer Tanzfilm, der Technologie, Tanz, Film und ortsspezifische Performance miteinander verbindet und die komplexe Beziehung zwischen Menschen und Überwachungstechnologien erforscht. CTRL_R entwirft nicht nur eine dystopische Zukunft, sondern auch kreative und spielerische Möglichkeiten für ein mehr als nur menschenbezogenes Zusammenleben. Zwei Performer*innen interagieren mit einer Drohne und navigieren durch verschiedene Realitäten und Landschaften, in denen Technologie bereits tief verankert ist. Durch dieses Zusammenspiel wirft CTRL_R mit den Mitteln des Tanzes Fragen zu Kontrolle, Kontrollverlust und den Möglichkeiten der Koexistenz mit neuen Technologien auf.
Entstehungsjahr: 2021
Länge. 10 min
Sprache: Keine sprache
Mareike Heenemann ist in Berlin geboren. Ihren ersten Kontakt mit der Luftkunst hatte sie im Alter von 9 Jahren in einem Kinderzirkus, es folgte eine professionelle Ausbildung bei Die Etage Berlin. Sie studierte auch Anthropogeographie, was ihr half, soziale Zirkusprojekte in peripheren Regionen der Welt durchzuführen. Sie hat für Theatergruppen und als freischaffende Künstlerin gearbeitet und ein Solo-Trapez-Theaterstück über Autismus entwickelt, das einen „kulturellen Austausch“ zwischen neurotypischen und neurodiversen Welten vorschlägt. Im Jahr 2023 produzierte sie den Kurzfilm „Über den Schatten springen“ als Fortsetzung ihres Theaterstücks.
Der künstlerische Kurzfilm Über den Schatten springen handelt von einer autistischen Luftakrobatin, die versucht, sich in der Welt zurechtzufinden. Er zeigt die Schwierigkeiten, mit denen vor allem Frauen konfrontiert sind, wenn sie in einer Gesellschaft bestehen wollen, die sich in Bezug auf Neurodivergenz immer noch ignorant zeigt, thematisiert aber auch die Chancen des Andersseins. Soziale Normen werden in Frage gestellt und Alternativen im Zusammenleben aufgezeigt, so dass letztlich ein „kultureller Austausch“ zwischen der Welt der neurotypischen und der Welt der autistischen Menschen möglich wird. Der Film richtet sich an ein breites Publikum, da er nicht nur eine ermutigende Komponente für Betroffene enthält, sondern vor allem aufklärt.
Entstehungsjahr: 2023
Länge: 14 min
Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
Idee und Konzept: Mareike Heenemann
Regie: Anja Gessenhardt
Darstellerinnen: Mareike Heenemann, Gabriela Schwab Veloso
Filmdreh, Schnitt und Fertigstellung: Elissa de Brito
Mary Moynihan ist eine preisgekrönte Autorin, Regisseurin, Theater- und Filmemacherin und eine interdisziplinäre Künstlerin, die Werke zur Förderung der Künste, der Menschenrechte, der Klimagerechtigkeit, der Gleichstellung der Geschlechter, der Vielfalt und des Friedens schafft. Mary Moynihan ist künstlerische Leiterin des Smashing Times International Centre for the Arts and Equality und arbeitet mit Künstler*innen und Organisationen in Irland, Nordirland und auf internationaler Ebene zusammen, um mit den Mitteln der Kunst Rechte und Werte für alle zu fördern.
https://www.facebook.com/smashingtimescentre
https://www.instagram.com/smashingtimes/
No More War (Nie wieder Krieg) ist ein Performance-Kunstfilm und eine kreative, fiktionale Neuinterpretation von Momenten aus dem Leben der deutschen Künstlerin Käthe Kollwitz (1867-1945), die sich mit ihrer Kunst gegen Krieg und Tyrannei aussprach und für ihre Drucke, Holzschnitte und Skulpturen und deren mitfühlende Darstellung von menschlichem Leid und Not, insbesondere in Kriegszeiten, bekannt geworden ist. In dem Film erinnert sich Käthe schmerzlich an ihren jüngsten Sohn Peter, der 1914 getötet wurde. Obwohl Käthe nie über den Tod ihres Sohnes hinwegkam, wurde sie nach seinem Tod zur Pazifistin und nutzte ihre Kunst, um sich gegen den Krieg auszusprechen.
Entstehungsjahr: 2021
Länge: 6 min
Sprache: Englisch
Mary Moynihan ist eine preisgekrönte Autorin, Regisseurin, Theater- und Filmemacherin und eine interdisziplinäre Künstlerin, die Werke zur Förderung der Künste, der Menschenrechte, der Klimagerechtigkeit, der Gleichstellung der Geschlechter, der Vielfalt und des Friedens schafft. Mary Moynihan ist künstlerische Leiterin des Smashing Times International Centre for the Arts and Equality und arbeitet mit Künstler*innen und Organisationen in Irland, Nordirland und auf internationaler Ebene zusammen, um mit den Mitteln der Kunst Rechte und Werte für alle zu fördern.
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Courageous Women (Mutige Frauen) ist ein Kurzfilm von Mary Moynihan, der vom 24. Juli bis 31. August 2023 im Valentia Island Heritage Centre (Irland) zu sehen war. Der Film ist eine fiktive Rekonstruktion von Momenten im Leben von Frauen der irischen Geschichte von 1916 bis 1923, inspiriert von den Geschichten von Constance Markievicz (1868-1927), Helena Molony (1884-1967), Margaret Skinnider (1893-1971), Hanna Sheehy Skeffington (1877-1946) und Eva Gore Booth (1870-1926).
Entstehungsjahr: 2021
Länge: 18 min
Sprache: Englisch
Matilde verbindet Wissen mit Sensibilität durch Zuhören und echter Offenbarung. Sie entwickelt transdisziplinäre Forschung mit verschiedenen Teams, um „konsensuale“ Vorgehensweisen in Bezug auf Informationen zu hinterfragen. Ihre Arbeiten wurden u. a. in La Casa Encendida, Koppel X, Feria Barcú, Cinemateca de Bogotá und beim LOOP-Festival gezeigt. Sie hat einen Master in Szenischer Praxis und Visueller Kultur (Museo Reina Sofía/Universidad Castilla la Mancha, 2020), einen Abschluss in Tanzpädagogik (ARCIS, Chile, 2010) und Studien in Kunst, Technologie und Chinesischer Medizin.
matildeamigo.com
BELIEVE II ist eine audiovisuelle Kapsel, die Teil des MARCIAL-Projekts ist, das einen Raum für Imagination, Reflexion und Mobilisierung planetarischer Themen auf der Grundlage der Vision einer Zukunft auf dem Mars fördert. Die BELIEVE Kapsel-Videoserie ist ein Training für eine mögliche Reise zum Planeten Mars (und auch für die Zukunft einer Erde in der Krise). Der Mars erscheint als ein Ort, an den wir gehen könnten – auch wenn wir es nie tun werden – und der uns dazu anregt, andere Lebensweisen zu erforschen und zu entwickeln.
Marcial setzt sich für preiswerte, feministische und lateinamerikanische Science Fiction und für die Wiederaneignung von Kampftechniken ein, um das Paradigma des kolonialen Patriarchats zu untergraben und andere Erzählungen als die hegemonialen, die von der NASA, Elon Musk, der UdSSR und anderen etabliert wurden, entstehen zu lassen.
Entstehungsjahr: 2021, Chile
Länge: 10 min
Sprache: englische Untertitel
Regie und Performance: Matilde Amigo Fernández
Audiosvisuals: Jose Jimenéz
Regieassistenz: Ricardo Montt and María José García
Musik: Futuro Fósil
Nasheeka Nedsreal ist eine multidisziplinäre Künstlerin und Choreografin, deren Arbeiten sich mit Themen wie Identität, Futurismus, Spiel und Improvisation auseinandersetzen. Ihr kreativer Weg ist geprägt von Experimentierfreudigkeit und Befreiung. Sie war kürzlich Gastkünstlerin bei Black Rock Senegal, ist derzeit Mitglied des Tanzensembles im Schauspielhaus Zürich und erhielt 2023 den Berliner Ikarus-Preis.
Yatri Niehaus ist ein Filmemacher und Theaterregisseur, der sich in seinen Arbeiten mit Themen wie Identität, Umweltbewusstsein und Afrofuturismus beschäftigt. Er studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen München und ist Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Zu seinen jüngsten Projekten gehören der Dokumentarfilm Die Farbe meiner Haut (2023), die Theaterproduktion ABDRUCKKÖRPER (2021), das Videotanzprojekt Memories of Reincarnated Imaginings (2021) und der Dokumentarfilm Stella Polaris Ulloriarsuaq (2016).
Was steckt in einem Namen, einem Gesicht, einer Farbe, einem Ort, einem Körper, einer Geschichte, einer Bewegung? Mit jeder Kurve, jeder Drehung, jedem Schwung entlarven sich unsere Mythen als Wahrheit. Kartografien des Körpers, eingebrannt wie Erinnerungen, erzeugen ein Werden, während wir fabrizierte Fiktionen in Brand setzen. Gebunden an und eingewickelt in die Schichten unseres Seins, verschieben sich strukturierte Territorien, knacken Codes, „entwirren sich unsere Nabel so, dass wir die Sonne aufnehmen können“. Memories of Reincarnated Imaginings ist ein kurzer Videotanzfilm, der Erinnerung und Imagination, Macht und Protest erkundet. Er ist eine Erforschung des Hybriden als Metapher für Fragen, Fluidität und Transzendenz. Er behandelt den Einfluss von veränderten Bewusstseins- und Wahrnehmungszuständen, die als Folge der Aufhebung von Grenzen zwischen Selbst und Anderem, Sehen und Nicht-Sehen, Bewusstsein und Unbewusstem entstehen.
Film von: Nasheeka Nedsreal in Zusammenarbeit mit Yatri Niehaus
Entstehungsjahr: 2021, Deutschland
Länge: 14 min
Sprache: Keine sprache
Konzept und Choreographie: Nasheeka Nedsreal
Kinematographie: Yatri N. Niehaus
Darsteller*innen: Gabrielle Curebal und Nasheeka Nedsreal
Kostüme: Nasheeka Nedsreal und Gabrielle Curebal
Musik: Fabiano Lima
Schnitt: Yatri N. Niehaus
Licht: Timotheus Theisen
Zusätzliche Musik: Erik Truffaz, Nazar, Abul Mogard
Produktionsassistenz: Samie Blasingame, Laetitia Walendom, Madeline Bass, Cintia Rangel, Djibril Sall
Besonderer Dank geht an Santix Schwarz
Pleun Gremmen ist eine Künstlerin mit einer multidisziplinären Praxis, die sich mit der Wechselwirkung zwischen aufkommenden digitalen Landschaften und der uralten Ikonographie der Erde beschäftigt und aufdeckt, wie diese miteinander verflochtenen Bereiche – virtuell und physisch – das kulturelle und politische Gefüge unserer Welt formen und reflektieren. Pleun befasst sich mit dem Erzählen von Geschichten durch die Konstruktion von Welten in multimedialen Installationen, wobei Techniken für 3D-Umgebungen in Game-Engines, KI-Generierung, Video, Performance und (Grafik-)Design zum Einsatz kommen.
https://www.pleungremmen.nl
Fishtank lädt zum Eintauchen in ein digitales Aquarium ein, in dem sich KI-generierte Fische auf verblüffende Weise bewegen und verwandeln. Die Installation wird auf Bildschirmen in einem Container präsentiert, der ein echtes Aquarium imitiert. Die Projektion vermischt natürliche und technologische Welten und schafft so eine neue Dimension. In Anlehnung an die Bildschirmschoner der 2000er Jahre reflektiert sie, wie Medienspektakel diese Elemente aus Profitgründen in Waren umfunktionieren. Während die Betrachter*innen durch das Hin und Her dieser ineinander verwobenen Welten navigieren, regt Fishtank zum Nachdenken über die Überschneidung von Unterhaltung, Technologie und Natur an.
Entstehungsjahr: 2024
Filmschleife
Ohne Ton
Silvana Sarti ist eine italienisch-brasilianische bildende Künstlerin, Performerin und Umweltaktivistin, die in Sorocaba, São Paulo (Brasilien) lebt und arbeitet. Sie verwendet verschiedene Techniken wie Zeichnen, Malen, Video, Audio, Textilkunst und Fotografie und ist eine Verbündete der indigenen amerikanischen Weltanschauung, die davon ausgeht, dass alles eine Seele hat.
https://silvanasarti.wordpress.com/
http://silvanasarti.wixsite.com/silvanasarti
Instagram: @sartisilva @silvanasarti33 @sostierrabrasil @pedrafolhaonca
Pachamamas Klage hallt in den mächtigen Wellen wider, die als Reaktion auf die menschliche Gewalt gegen die Erde von weit her kommen. Ein lebendiger Körper erscheint ätherisch und zugleich real in seinem Schmerz über die Zerstörung. Frieden kann es nur im Respekt vor allen Lebensformen geben, in der Harmonie der Seele aller Dinge.
Entstehungsjahr: 2022
Länge: 10 min
Sprache: Keine sprache
Filmemacher*innen: Silvana Sarti and Giuseppe Laudanna
Foto: Rosalina Burgos
2007 gründeten Katja Kämmerer (Bildende Künstlerin) und Jan Deck (Theatermacher) das Künstlerensemble profikollektion, davor arbeiteten wir in unterschiedlichen Zusammenstellungen im performativen Bereich miteinander.
Uns geht es um die ästhetisch-künstlerische Erforschung gesellschaftlicher Themen. Unsere Themenschwerpunkte haben sich über die Jahre entwickelt. Von Biografischem, über Selbstoptimierung und dem performen mit Gegenständen, hin zu verstärkt Ortsspezifischem seit 2016.
Ästhetische Erinnerungsarbeit nennen wir das, was wir aktuell machen, und prägen damit einen neuen Begriff. Kunst kann (darf) Erinnerungsarbeit leisten wie es Wissenschaft und Museen nicht können. Als Künstler*innen bearbeiten wir Spuren der Vergangenheit und machen sie über verschiedene ästhetische Wege rezipierbar. Der historische Ort ist dabei Gegenstand der künstlerischen Erforschung, er ist Träger, Dokument, Zeuge, Vermittler der Geschichte und er ist zugleich Mitakteur.
Wir arbeiten mit Künstlerkolleg*innen und thematischen Expert*innen verschiedenster Sparten und Fachrichtungen zusammen.
Zwischen dem Augsburger Religionsfrieden 1555 und dem Ende des 30-Jährigen Krieges 1648 wurden 40.000 – 60.000 als „Hexen“ oder „Zauberer“ bezeichnete Menschen verhört, durch Folter zu falschen Geständnissen gezwungen und hingerichtet. Dank regionaler Geschichtsaufarbeitung sind heute viele ihrer Geschichten bekannt. profikollektion hat die Hexenverfolgung in Hofheim, Flörsheim und Idstein mit ortsspezifischen Audiowalks erforscht. Beim Internationalen Frauen*Theaterfestival können diese gehört werden.
Projekt von & mit:
Sprecherinnen Cornelia Niemann, Marlene-Sophie Haagen • Sound & Komposition Louisa Beck • Künstlerische Leitung Jan Deck & Katja Kämmerer • O-Töne Stadtarchiv Hofheim: Roswitha Schlecker, Charlotte Pissors, Janina Beseler
Das Projekt wurde initiiert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain als Teil der Reihe “Site Sight Signs” mit ortsspezifischen Arbeiten in der Region und durchgeführt als Kooperation der Städte Hofheim, Flörsheim, Idstein.