Die Büchse der Pandora ist der feministische Container des Festivals, in dem Filme und Video-Installationen von Künstler*innen u.a. aus Taiwan, Australien, Niederlande, Deutschland, und Brasilien versammelt sind.
Begonnen als Ort der Dokumentation und Konfrontation mit der künstlerischen Realität während der Corona-Lockdowns, geht Pandora‘s Box nun zum Thema „Feminism (inter) generational“ ins vierte Jahr. Bist Du bereit, ihren Inhalt zu erkunden? Dann steige die Stufen zu ihrer Blechwand hinauf, folge dem Luftzug, der den Eingang bewegt, und betrete einen Raum zwischen Fiktion und Realität. Nach einem ersten Erkunden der verschiedenen Generations-Dialoge im Raum, kannst Du auf gemütlichen Sitzgelegenheiten Platz nehmen und so lange bleiben, schauen, fragen und staunen wie Dich die Gaben aus Pandora‘s Box in ihrem Bann halten.
Offene Erinnerungen, ausdrucksstarke Kanäle, Körper in Bewegung, auf der Suche nach Vergnügen und dem Ausdruck eines Lachens mit Präsenz; weit, stark, vollkommen heilend und spirituell. Ein Lachen, das uns wieder verbindet und uns zur Fürsorge und Schwesternschaft aller zurückführt. Wir erinnern uns an unseren Ursprung, indem wir den Weg zur wilden Komödie kreisförmig erforschen. Siebzehn Frauen aus verschiedenen Teilen Lateinamerikas erzählen uns, wie das Lachen in ihren Kontexten vorkommt und wie sie es zu einem Werkzeug machen, um sich dem Heteropatriarchat zu widersetzen.
Der Film enthält Originalgedichte von sechs taiwanesischen Hakka-Frauen und eine Audioübersetzung, die von Schauspielerinnen aus dem Magdalena- Netzwerk gesprochen wird. Er erinnert an den noch nicht allzu alten Brauch, Töchter wegzugeben, die von anderen Familien adoptiert und oft für harte Haus- und Hofarbeit eingesetzt wurden, und ist Frauen und Mädchen gewidmet, die für Fairness und Gerechtigkeit kämpfen.
Ein Film im Stil eines Heimvideos, der den Prozess des „Waschtags” als Ritual und Reise der Erinnerung dokumentiert. In verschiedenen Gesprächen erzählen mehrere schwarze Frauen ihre Haargeschichten. Unser Haar wird als Ahnenarchiv der Erfahrung geehrt.
Der Film gehört zu einer Reihe von drei kurzen Experimentalfilmen, die im Rahmen des langfristigen Forschungs-, Film- und szenografischen Installationsprojekts „come, Memory”, entstanden sind, das sich mit einer Reihe alter europäischer heiliger Stätten befasst. Er behandelt auf spekulative Weise die An- und Abwesenheit des göttlichen Weiblichen. „The great mound (mama)” wurde im September 2022 in der Grafschaft Wiltshire, Großbritannien, gedreht. Im Mittelpunkt des Films stehen Silbury Hill, der größte prähistorische von Menschenhand geschaffene Hügel in Europa, und umliegende heilige Stätten wie Swallowhead Spring, die Steinkreise von Avebury etc.
Wie ist das Frauengefüge in (m)einer Familie? Welche Räume braucht es, um miteinander in Beziehung zu gehen und ein Gefüge zu bilden, in dem wir trotz Rissen und Unvereinbarkeiten auf gute Weise miteinander leben können? Wie können wir uns jenseits unserer eingeübten Rollen auf eine neue Art zusammenfügen? Der Kurzfilm „Mutterfuge“ ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Frauenfamiliengefüge der Filmemacherin. Die Zusammenkunft der Frauen thematisiert Alter und Tod, Geburt und Leben, Erinnerung und das Verschwinden von Zeit und Raum als Kommen und Gehen aus Muttersfuge in Muttersfuge.
Der Film erzählt von einer Regisseurin, die versucht einen Film zu drehen und als FilmemacherIN Fuß zu fassen. ALS FRAU eine Förderung zu bekommen oder sich generell in der Filmbranche durchzusetzen, ist heutzutage immer noch eine Herausforderung für sich. Die Regisseurin plaudert aus dem Nähkästchen, von Problemen und Hindernissen, die sie als Frau in der Branche erlebt, und träumt von einer besseren Zukunft für Frauen. Der Film zeigt Einblicke in die Arbeit am Filmset und Filmaufnahmen verschiedener Projekte. Die poetische Bildsprache wird begleitet von Livemusik.
Die Filmemacherin folgt einer Gruppe junger BIPoCs aus Salvador, Brasilien, die mit Unterstützung des antagon theaterAKTion Ensembles innerhalb eines Monats eine Theateraufführung aufbauen. Sie entdecken sich selbst als Held:innen und nutzen ihre eigenen Geschichten, um das Theaterstück, sich selbst und den Gruppenprozess zu stärken.
„Paɣiba Salma | Women’s Gold” ist ein beobachtender Dokumentarfilm über die sich entwickelnde Welt der Sheabutterproduktion, die traditionell von Frauen vorgenommen wird. Er untersucht die Auswirkungen der zunehmenden globalen Nachfrage auf den Produktionsraum und -prozess. Diese wirkt sich nicht nur auf die Produktion aus, sondern schafft auch einen neuen sozialen Raum innerhalb der patriarchalischen Gesellschaft. Der Dokumentarfilm befasst sich mit den Themen sozialer Schutzraum, Würde und Empowerment und untersucht das Streben der Frauen nach mehr als nur finanzieller Unabhängigkeit. Die steigende Nachfrage nach Shea bedeutet jedoch auch, dass ihr sicherer Raum in der Zukunft nicht garantiert ist. Der Film basiert auf einer 7-wöchigen Feldforschung, bei der die Filmemacherin Eza mit Sheabutter-Frauen in Tampe-Kukuo, Nordghana, zusammenarbeitete.
„Family Portrait” ist ein kurzer Dokumentarfilm, der die Stärke einer Familie in Zeiten der Armut und den Einfluss des spirituellen Heilers Elidio Alves de Faria zeigt. Er feiert tiefe Familienbindungen und die Macht des menschlichen Geistes.
Grenzen, Identität, Eigenständigkeit und der Konflikt, der sich aus diesen Elementen ergibt, bilden den Kern von „Angelus Novus”, einem Film, der zum Nachdenken anregt und sich mit der Frage nach Zugehörigkeit und der schwer fassbaren Natur von Antworten beschäftigt. Er bezieht sich auf die Erscheinung des Engels der Geschichte, der sein Gesicht der Vergangenheit zuwendet. Die Filmerzählung ist nicht linear, sondern besteht aus Momenten und Erinnerungen. In Anbetracht des Zitats von Margaret Atwood, „Du bist eine Frau mit einem Mann im Inneren, der eine Frau beobachtet”, wird unsere persönliche Geschichte durch den männlichen Blick und unser Realitätssinn durch die Erinnerungen in der Art, wie wir sie erinnern, geformt. Daher haben wir am Ende die Subjektivität der Frauen in unserer gemeinsamen Vergangenheit in Frage gestellt.
Dieses Tanzvideo wurde während der Pandemie für die Online-Residenz „home.frankfurt.telaviv – exchange project with feminist artists“ erstellt. Die Frage der Arbeit ist, was mit der Show “Corpus Mundi” passiert, wenn es nicht möglich ist, sie dem Publikum persönlich zu präsentieren. Ohne Kostüme, Kulissen, Musik etc. bleibt nur der Körper der Performerin auf der Suche nach Bewegungsfreiheit und Verbindung mit ihren Vorfahren.