Internationales Frauen*Theater-Festival

Über uns

Das Internationale Frauen*Theater-Festival (IF*TF) hat einen feministischen und kollektiven Anspruch und wird von Frauen* des Vereins   protagon e.V. international performing arts und dem Freien Theaterensemble antagon theaterAKTion organisiert. Initiiert wurde es vom Ensemblemitglied Bárbara Luci Carvalho. Sie ist Mitglied bei The Magdalena Project, einem internationalen Netzwerk von Frauen* im zeitgenössischen Theater, und künstlerische Leiterin des IF*TF Frankfurt. Das IF*TF Frankfurt ist eine Veranstaltung zur Stärkung der Position und Perspektiven von Frauen* im zeitgenössischen Theater und der Darstellenden Kunst, zur Auseinandersetzung mit Geschlechterungerechtigkeit im Kulturbereich und zur Etablierung eines Netzwerks zur Weiterentwicklung von Theatermacher*innen. Seit acht Jahren gibt das IF*TF Frankfurt wichtige Impulse zur Stärkung feministischer Projekte auf Landes- und Bundesebene. Als Teil des Magdalena-Project-Netzwerks ist es international vernetzt. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Vernetzung in der freien Szene in Deutschland bekannter zu machen.

Warum ein Frauen* Theaterfestival?

Das IF*TF ist das erste zeitgenössische Frauen*theaterfestival in Frankfurt am Main. Seit 2017 schafft es in einem internationalen und selbstorganisierten Rahmen Platz für feministische Prozesse. Auf der Bühne und im Publikum können alle sein, als Regisseur*innen und in anderen Schlüsselpositionen wünschen wir uns allerdings explizit Frauen*. Warum machen wir das? Bestimmt haben sich einige von euch diese Frage schon gestellt.

 

Unsere Antwort ist:

Weil Frauen* in der Darstellenden Kunst immer noch benachteiligt sind. 

Hier einige Zahlen:

– Nur 32% der Regisseur*innen und Drehbuch-Autor*innen am Theater sind

Frauen, aber in Kostüm und Maske sind es 70%. [2020]

– Frauen in Berufen wie Dramaturgin oder Aufnahmeleiterin in

Theater, Film und Fernsehen verdienen bis zu 26% weniger als ihre Kollegen – der

Gender Pay Gap ist damit um vieles höher als im Bundesdurchschnitt. [2018]

Quelle: Deutscher  Kulturrat – Frauen und Männer im Kulturmarkt -Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage. 



Daran wollen wir etwas ändern! Aber wie machen wir das?


Wir vom IF*TF haben 2017 ein Festival ins Leben gerufen, das:

– Frauen* in den Vordergrund stellt. Wir möchten, dass Schlüsselpositionen wie die der Regisseur*in und generell im Fokus nur Frauen* stehen.

– Wir formulieren jedes Jahr ein Thema, an dem sich die Beiträge inhaltlich orientieren können. Dabei stellen wir feminismusrelevante Fragen und möchten, dass sich mithilfe eurer Antworten und Ideen der Diskurs weiterentwickelt und eine Community ensteht.

– Wir möchten intersektional arbeiten: Frauen* außerhalb der Cis-Erfahrung, mit Migrationshintergrund, Behinderung oder klassenspezifischer Diskriminierung sind strukturell besonders benachteiligt. Diese Perspektiven wollen wir verstärkt einbeziehen.

– Wir laden Männer* ein, die Rolle, die ihnen von der Gesellschaft zugeordnet wird, zu verlassen und Zuhörer zu sein.

– Wir fördern Frauen* und Mädchen*-Workshops, die speziell auf ihr Empowerment ausgerichtet sind.

2024 „SAFER SPACES - The Feminist Culture of Peace “

Wir freuen uns, euch alle zum Internationalen Frauen* Theaterfestival (IF*TF) in Frankfurt am Main begrüßen zu können! Beim IF*TF 2024, das schon zum 8. Mal in Folge in Hessen stattfindet, stellen wir uns die Frage nach den „Safer Spaces “ für die nachhaltige Arbeit von Frauen*. 

Das Ziel ist hierbei nicht, Menschen auszuschließen, um für sich selbst Sicherheit herzustellen oder dauerhaft exklusive Räume zu installieren, um die Sicherheit anderer zu gewährleisten, sondern eine Grundlage  für eine gemeinsame feministische Friedenskultur zu schaffen, die Diversität und Respekt vor unseren Unterschiedlichkeiten einbezieht und von der Teilhabe aller lebt. 

Wir möchten unsere Besucher*innen dazu ermutigen, darüber nachzudenken, wie sie als Mitgestalter*innen eines Raums handeln können, der safe to ist. Ein Raum also, in dem sich  Frauen* und Mädchen* darin bestärkt fühlen, sich in kollektiven Prozessen authentisch zum Ausdruck zu bringen – ein brave space.

Wir suchen gemeinsam mit internationalen Künstler*innen aus Theater, Performance, Video, Bildender Kunst und Musik nach Momenten des intergenerationalen Dialogs, die radikal und utopisch sind. Die heilen, inspirieren und mehr Vertrauen und Anerkennung für die Arbeit von Frauen* schaffen. Als Opfer von Gewalt in der Gesellschaft haben Frauen* und  Mädchen* eine wichtige Stimme, wenn es darum geht, eine Kultur des Friedens zu ermöglichen.

Als freie Künstler*innen dreht sich bei uns alles um Kreativität, Gestaltbarkeit und Veränderung. Deswegen läuft die Frage nach Transformation und Innovation in unserer Arbeit immer mit. In diesem Jahr widmen wir uns insbesondere dem Dialog zwischen dem schwarzen Feminismus und der Darstellenden Kunst im Zusammenhang mit dem Thema Friedenskultur.

Das IF*TF setzt dabei in einem generationsübergreifenden, feministischen Dialog zwischen Theater und Politik einen Schwerpunkt auf die Positionierung von Frauen* in der Welt innerhalb der Arbeit von protagon e.V. . Seit seiner Gründung arbeitet das Festival an der Sichtbarkeit von Feminismus in der Darstellenden Kunst, bietet eine Plattform für diese Auseinandersetzung und will in der Zukunft eine Wegbereiter*in und ein Raum zur Erprobung feministischer Praxis sein.

Auch auf dem IF*TF 2024 seid ihr herzlich eingeladen, Fragen zu stellen, selbst an Performances teilzunehmen und Zukunftsentwürfe für die Theaterbühnen zu entwickeln!

Ich wünsche uns allen ein kraftvolles, friedliches und solidarisches Festival!

 – Bárbara Luci Carvalho, künstlerische Leiterin & das IF*TF-Team

Das Sternchen (*)


… steht für die Menschen, die sich selbst als weiblich definieren. Das Internationale Frauen*theater-Festival ist eine Plattform für alle Frauen*. Zu respektieren, welche geschlechtliche Identität oder Sexualität sich ein Mensch selbst zuschreibt, gehört zum feministischen Empowerment-Prozess genauso dazu wie die Förderung von Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder ihres Alters. Im Fokus, als Regisseur*innen und in anderen Schlüsselpositionen wünschen wir uns explizit Frauen*. Beim Abendprogramm sind alle Geschlechter willkommen.